Der Campus der Eliteuniversität École Polytechnique Fédérale in Lausanne wurde um ein weiteres spektakuläres Bauwerk erweitert. In unmittelbarer Nähe von SANAAs Rolex Learning Center und der Maschinenbaufakultät von Dominique Perrault, steht das von Kengo Kuma and Associates entworfene ArtLab. Der 235 m lange Bau mit seinem markanten Schieferdach verjüngt sich kontinuierlich von 16 auf nur 5 Meter Breite, wodurch der Blick auf den nahegelegenen Genfer See unversperrt möglich ist.

Unter seinem Dach beherbergt das ArtLab drei Ausstellungsbereiche. Im „Montreux Jazz Festival Heritage Lab“ mit angeschlossenem Café sind Konzertaufnahmen des berühmten Jazz-Festivals vergangener Jahrzehnte archiviert. Das Thema Licht im Zusammenhang mit Kunstwerken von Pierre Soulange bildet den Schwerpunkt des mittleren Ausstellungsbereiches. Der sogenannte „Datasquare“ fokussiert sich auf „Big Data“.

Das Tragwerk des ArtLabs wurde als Hybridkonstruktion aus feuerverzinktem Stahl und Brettschichtholz realisiert. In einem 3,8 Meter-Raster reihen sich insgesamt 57 Hybrid-Rahmen aneinander. Die gelochten feuerverzinkten Stahlprofile mit dem eingebetteten Brettschichtholz treten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sichtbar aus den Wand- und Dachflächen hervor. Aufgrund unterschiedlicher statischer Anforderungen unterscheiden sich die in ihrem Bauprinzip gleichen Tragwerksmodule. Bei größeren Spannweiten wurden die Stahlprofile stärker ausgeführt und der Holzkern entsprechend reduziert. Hierdurch wird ein weitgehend gleiches Erscheinungsbild gewährleistet.