FEUERVERZINKEN
01 | 2018

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Seilbahn

der Rekorde

Neue Zugspitzbahn

An der bis zu 35 Meter auskragenden Bergstation wurden mehr als 1000 Tonnen feuerverzinkter Stahl verbaut.

Deutschlands höchster Berg hat eine neue Seilbahn. Nach drei Jahren Planung und drei Jahren Bauzeit wurde die Zugspitzbahn am 21. Dezember 2017 in Betrieb genommen. Das Projekt war nicht nur aus bau- und seilbahntechnischer Sicht einzigartig, sondern auch in punkto Projektgröße und -komplexität. Besondere Herausforderungen waren die Höhenlage und die Wetterbedingungen auf knapp 3.000 Metern, die exponierte Lage der Baustelle am Berg und die gesamte Logistik.

Für Zugspitzbesucher schafft die neue Seilbahn erhebliche Komfortverbesserungen. Auch lange Wartezeiten an Hochbetriebstagen werden zukünftig der Vergangenheit angehören, da nun bis zu 580 Personen pro Stunde transportiert werden können. Die neue Seilbahn ist wie die bisherige als Pendelseilbahn konstruiert. Weitere Gemeinsamkeiten mit der alten Bahn sind der Streckenverlauf und die weitgehend gleiche Lage von Tal- und Bergstation. Ansonsten kann die neue Seilbahn gleich mit drei Rekorden aufwarten: Mit einer Höhe von 127 Metern besitzt sie die weltweit höchste Stahlstütze für Pendelbahnen, mit 1945 Metern den weltweit größten Gesamthöhenunterschied in einer Sektion sowie mit 3.213 Metern das weltweit längste freie Spannfeld.

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Der Bau der Zugspitzbahn war ein Kampf mit Wind, Wetter, Höhe und vielen wei­teren Widrigkeiten.

Während die Montage der neuen Talstation sich vergleichsweise unspektakulär darbot, war der Bau der Stahlstütze und der Bergstation ein Kampf mit Wind, Wetter, Höhe und vielen weiteren Widrigkeiten. Für die filigran wirkende Stütze wurden 1100 einzelne feuerverzinkte Stahlbauteile mit einem Gesamtgewicht von 420 Tonnen von Industriekletterern miteinander verschraubt. Um den Zugspitzbesuchern eine möglichst freie Sicht auf die alpine Bergwelt zu ermöglichen, wurde die um bis zu 35 Meter auskragende Bergstation als transparente Stahlglas-Konstruktion ausgeführt. Hierzu wurden mehr als 1000 Tonnen feuerverzinkter Stahl verbaut.


Mit einer Höhe von 127 Metern besitzt die Zugspitzbahn die weltweit höchste Stahlstütze für Pendelbahnen.

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Dauerhaft feuerverzinkt

Das Feuerverzinken ist der Standard-Korrosionsschutz im Seilbahnbau. Durch die Verwendung der Feuerverzinkung wird eine dauerhafte und nachhaltige Oberflächenveredelung erreicht. Im Gegensatz zu Beschichtungen, die äußerst sensibel auf die UV-Belastung der alpinen Höhensonne reagieren, ist eine Feuerverzinkung völlig UV-resistent. Die hohe Schutzdauer der Feuerverzinkung bietet ein Maximum an Sicherheit und gewährleistet, dass während der gesamten Nutzungsdauer der Seilbahn keine korrosionsschutzbedingten Instandsetzungsarbeiten anfallen, was sich auch als extrem schwierig, kostenintensiv und umweltbelastend gestalten würde.

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