FEUERVERZINKEN
03 | 2017

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Hastings

Pier 2.0

Feuerverzinkung schützt in harschem Meeresumfeld

Die neuen Hauptträger-
Elemente des Piers lassen
doppelte Spannweiten zu,
um alte, zu ersetzende
Guss-Säulen leichter
austauschen zu können.

Hastings Pier wurde im Jahr 1872 erbaut und entstammt der Feder von Euge­nius Birch, der zahlreiche Seebrücken in England entworfen hat. Da das Pier Wind und Wetter in einem harschen Meeresumfeld ausgesetzt war und im Zeit­verlauf zunehmend vernachlässigt wurde, war sein Verfall irgendwann nicht mehr aufzuhalten. Im Jahr 2008 wurde die baufällige Seebrücke geschlossen. In 2010 wurde das Pier durch ein Feuer zerstört. Zeitgleich entstand die Idee des Wiederaufbaus mit Spendenmitteln.

Den Befürwortern der Pier-Rettung ging es dabei weniger um Nostalgie, denn um die ökonomischen Vorteile, die eine Seebrücke als Touristenmagnet mit sich bringt. Als 2013 mit dem Wiederaufbau begonnen wurde, waren 90 Prozent des oberen Pierbereiches nur noch Trümmer. Der Westpavillon war das einzige Bestandsgebäude, das gerettet werden konnte. Um die Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit des neuen Piers in dem aggressiven Meeresumfeld zu gewährleisten, wurde ein besonderes Augenmerk auf den Korrosionsschutz gelegt, damit auch langfristig die Tragfähigkeit der Pier-Konstruktion sichergestellt werden kann.


Sämtliche neuen
Stahlbauteile der Pier-
Konstruktion wurde
feuerverzinkt ausgeführt.

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Sämtliche neuen Stahlbauteile der Konstruktion wurden feuerverzinkt ausgeführt. Aufgrund der unbekannten Resttragfähigkeit von noch vorhandenen historischen Säulen aus Guss­eisen und ihres Potenzials für versteckte Mängel und mögliche Zustandsverschlechterungen, wurden die neuen Hauptträger-Elemente so konzipiert, dass sie doppelte Spann­weiten erlaubten, um zu ersetzende Säulen leichter auszutauschen.

Im Jahr 2016 wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und Hastings Pier 2.0 eröffnet. Die Renovierungskosten betrugen 14,2 Millionen Britische Pfund.

Bonus-Bildmaterial
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