FEUERVERZINKEN
01 | 2015

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Preisgekrönt

Ellis-Miller-Haus

Dank Feuerverzinkung auch nach 20 Jahren tadellos

Für nahezu jedes größere Gewerk des Hauses kam feuerverzinkter Stahl zum Einsatz.

Bereits bei seiner Fertigstellung vor mehr als 20 Jahren erhielt das Ellis-Miller-Haus Architekturpreise wie den British Steel Award und einen RIBA Award. Hinzugekommen ist kürzlich eine Auszeichnung durch die renommierte Twentieth Century Society, die es zu einem der 100 beeindruckendsten architektonischen Werke des 20. Jahrhunderts gekürt hat.

Die Tatsache, dass es sich um ein Low-Budget-Projekt handelt und zudem das Erstlingswerk eines damals jungen Architekten war, erhöht die Bedeutung der Auszeichnungen. Jonathan Ellis-Miller hat es in den 90er Jahren entworfen als er für den bekannten britischen Architekten John Winter arbeitete, der in seinen „Wanderjahren“ unter anderem auch für Ray und Charles Eames tätig war. Winter war der Meinung, es sei für jeden guten Architekten ein Muss, ein eigenes Haus zu bauen und zu bewohnen. Und so ermutigte er Ellis-Miller das Projekt Eigenheim anzugehen. Ellis-Miller kaufte sich ein Grundstück in einem reizlosen Örtchen namens Prickwillow, mitten in der Moorlandschaft um Cambridge und begann mit einem spärlichen Budget von £40.000 und den technisch begrenzten Fähigkeiten eines noch unerfahrenen Architekten mit dem Bau seines Eigenheims.


In Leichtbauweise mit einem Bugdget von 40.000 britischen Pfund errichtet.

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Ellis-Miller plante ein modernes Haus in modularer Bauweise, weil es günstig und ohne Rückgriff auf traditionelle handwerkliche Fähigkeiten, gebaut werden konnte. Das Haus wurde mit 66 Quadratmetern sehr klein. Um mit möglichst wenig Baumaterial einen maximalen Raumgewinn zu erzielen, entschied sich Ellis-Miller für eine simple Kastenform. Die Bodenbeschaffenheit des Moorlands von Cambridgeshire stellte besondere Anforderungen an das Fundament. Doch aufgrund der leichten Gebäudekonstruktion war es möglich statt einer kostspieligen Pfahlgründung eine einfache verstärkte Betonbodenplatte als Fundament zu verwenden. Da die Konstruktion auf diesem Fundament leicht sein musste, bot sich die Stahlskelett-Bauweise als ideale Lösung an. Ellis-Miller entschied sich für ein sehr einfaches, warmgewalztes und feuerverzinktes Stahlgerüst in Ständerbauweise und eine Flachdachkonstruktion in Trapezbauweise, die zugleich als modernes Gestaltungselement sichtbar sein sollte. Ellis-Miller wollte wo immer möglich Stahl verwenden und so wählte er auch für die nichttragenden Wände ein Ständerwerk aus feuerverzinktem Stahlblech. Für nahezu jedes größere Gewerk des Hauses kam feuerverzinkter Stahl zum Einsatz. Als Kontrast zu den schlichten, ursprünglich belassenen Konstruktions- und Oberflächenmaterialien sollte die Innenausstattung mehr Farbe erhalten, beispielsweise durch hochwertiges Eichenparkett. Obwohl ihm für das Haus nur ein Mini-Budget zur Verfügung stand, wollte Ellis-Miller auf Qualität und Wertigkeit nicht verzichten. Sämtliches Interieur wurde daher besonders hochwertig verarbeitet.

Bis heute ist das Haus in einem tadellosen Zustand, und auch die feuerverzinkte Stahlkonstruktion ist unversehrt wie am ersten Tag. Das Ellis-Miller House zeigt, dass sich eine Investition in einen qualitativ hochwertigen Korrosionsschutz immer auszahlt.

Bonus-Bildmaterial
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