Die Sportterrassen des Scharnhauser Park in Ostfildern folgen dem natürlichen Gefälle eines Hanges und befinden sich auf versetzten Ebenen. Ein besonderes Merkmal der sich auffächernden Sportebenen ist, dass bauliche Anlagen nicht sichtbar sind und auch größere Anpflanzungen fehlen. Das Umkleidegebäude der Sportterrasse 3 zeigt dies in beispielhafter Weise. Es wurde so in die ca. 3,20 m hohe Böschung gelegt, dass sich nur zum Spielfeld nach Süden eine Fassade ausbildet. Das von Kaag + Schwarz Architekten, Stuttgart entworfene Gebäude bietet neben der Umkleidefunktion auch WCs für Besucher, Lager- und Technikräume und einen Kiosk. Eine Stufenanlage, als kleine periphere Tribüne vermittelt zwischen Gebäude und Böschung.

Ein gläsernes Vordach schafft die Verbindung zwischen innen und außen, bietet Schutz bei Regen und Schnee und soll auch als Schattenspender bei zu starkem Sonnenschein auf dem ebenen Sportfeld dienen. Da Fussball als die „schönste Nebensache der Welt“ möglichst wenig die Umwelt belasten sollte, hatten die Architekten den Anspruch eine CO2-neutrale Anlage zu bauen und diese mit einer Photovoltaikanlage zu versehen, die den Stromverbrauch für das Flutlicht kompensiert sowie einer thermischen Solaranlage, die warmes Wasser zum Duschen produziert.

Die Fassade und das Vordach des Umkleidegebäudes, das die Solarelemente trägt, prägen als leichte Stahlbaukonstruktion im Gegensatz zum schweren Beton das Erscheinungsbild. Die Gestalt und Maßstab gebenden Stahl-Elemente wurden durch ein Duplex-System, das eine Feuerverzinkung mit einer Beschichtung kombiniert, dauerhaft und nachhaltig vor Korrosion geschützt. Die vorgefertigte, elementierte Konstruktion wurde vor Ort montiert und vereint Eleganz, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Der Solarertrag der Photovoltaikanlage deckt den Stromverbrauch von 10 Einfamilienhäusern.