FEUERVERZINKEN
02 | 2014

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Dynamisch

verzinktes Rautendach

Der neue Wiener Hauptbahnhof

Zu Recht wurde das Rautendach des neuen Wiener Hauptbahnhofes mit dem Österreichischen Stahlbaupreis ausgezeichnet. Die weithin sichtbare, rund sechs Fußballfelder große Dachkonstruktion ist eines der komplexesten und schönsten Stahlbauprojekte der Alpenrepublik. Ca. 7.000 Tonnen Stahl wurden verbaut, eine Menge, die der des Eiffelturms entspricht.


Als Korrosionsschutz kam überwiegend das Feuer­verzinken zum Einsatz.

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Mit dem neuen Hauptbahnhof entstand in Wien ein zentraler Knotenpunkt im transeuropäischen Schienennetz, den mehr als 1.000 Züge und 145.000 Menschen pro Tag frequentieren werden. Das spektakuläre, 200 Meter lange und 120 Meter breite Rautendach des Bahnhofs aus Stahl und Glaselementen ist zum Wahrzeichen moderner Mobilität und Funktionalität geworden.

Die aus 14 individuellen Rauten bestehende Dachkonstruktion überspannt fünf Bahnsteige und scheint in einer Höhe von 6 bis 15 Metern über dem Bahnsteigniveau zu schweben. Jede einzelne Raute setzt sich aus Stäben und Knoten zusammen. Das gesamte Rautendach inklusive Piazzaüberdachung besteht aus mehr als 57.000 Profilen, 286.000 Blechen und nahezu 340.000 Schraubengarnituren, die sich unter der Dachverkleidung verbergen. Für das ausführende Stahlbauunternehmen Unger Steel war die Realisation des gigantischen Daches nicht nur eine technologisch anspruchsvolle, sondern auch eine große logistische Herausforderung.

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Die Dachkonstruktion „schwebt“ in 6 bis 15 Metern Höhe über dem Bahnsteigniveau.

Korrosionsschutz durch Feuerverzinken

Als Korrosionsschutz für die komplexe Stahlkonstruktion kam überwiegend das Feuerverzinken zum Einsatz, da es aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit, Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit alternativlos ist. Kostspielige und betriebsstörende Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Stahlkonstruktion werden somit vermieden.

Die 14 Rautenfachwerke der Bahnhofsüberdachung messen jeweils 76 Meter und werden in Bahnsteigrichtung alle 38 Meter von einer massiven Zwillingsstütze abgestützt. Im Zentrum der Raute öffnet sich die Konstruktion und gibt ein kristallartiges Oberlicht von etwa 6 mal 30 Meter frei. Integrierte Glaselemente machen es lichtdurchlässig und dank der transparenten Konstruktion des Bahnsteigdachs wird das Gebäudeinnere vom Tageslicht durchflutet. Bei Nacht präsentiert sich das Dach als beeindruckendes Lichtschauspiel. Für den Architekten Albert Wimmer ist der Hauptbahnhof mehr als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt: „Er ist eine Drehscheibe in einem europaoffenen Wien. Das Rautendach leistet dazu einen wichtigen Beitrag, da es mit seiner dynamischen Gestalt, seinem Rhythmus und Schweben quasi ein bauliches Synonym für die Welt- und Musikstadt Wien darstellt“.


Korrosionsschutz für Stahlbauten

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