MGF Architekten realisierten mit dem Gebäude für den offenen Strafvollzug der JVA Düppel die Idee des „Gefängnis im Grünen“. Eingebettet mitten in Berlin-Zehlendorf an einer von altem Baumbestand gesäumten Allee wird Resozialisierung mehr als nur Worthülse.
Prägendes Element in der stringenten Fassade sind die hochformatigen Fenster- und Türöffnungen aus feuerverzinktem Stahl mit einer zusätzlichen Beschichtung, die wie aus der Ziegelfläche “ausgestanzt” wirken. Die Fensterebene liegt innenbündig und zeigt damit die Tiefe der Konstruktion. Im geschlossenen Zustand sind die Stahlläden bündig zur Ziegelfassade. So entsteht ein Spiel zwischen offenen, tiefen Öffnungen und flächenbündigen, geschlossenen dunkelgrauen Flächen im Wechsel mit der Ziegelwand. Die zu Drehelementen modifizierten Gitterstäbe unterbinden schlussendlich doch das unerlaubte Verlassen der Einzelunterkünfte im EG und den Obergeschossen. Dennoch konnte mit der raumhohen Öffnung eine gewisse Großzügigkeit in den 10,5 Quadratmeter großen Räumen erzielt werden, die den Freigänger fast vergessen lässt, wo er sich befindet.