baum & baroš Architekten ist mit dem Entwurf für die Fußgängerbrücke zwischen der historischen Altstadt und dem Universitätscampus von Königgrätz ein Brückenschlag in beeindruckender Weise gelungen. Die materialoptimierte Lösung fügt sich sehr harmonisch in die mit Bäumen gesäumten Uferzonen ein. Die typische Polonceau-Geometrie besteht aus Dreiecken, bei denen sich die Querschnitte der zug- und druckbeanspruchten Stäbe deutlich unterscheiden. Die hier gewählte konstruktive Ausformulierung stellt in Bezug auf die Proportionen bei einer Spannweite von über 70 Metern ein harmonisches Ganzes dar. Die vollständig feuerverzinkte Oberfläche verstärkt diese Wirkung noch. Die Konstruktion besteht aus drei im Abstand von ca. 2,25 m nebeneinander angeordneten Fachwerkträgern, deren horizontale Steifigkeit durch Verbände aus sich kreuzenden Diagonalen erreicht wird. Der Gehbelag besteht aus engmaschigen Gitterrostelementen, deren Unterkonstruktion auch die Beleuchtung aufnimmt. Alle Anschlüsse sind geschraubt. Durch die Vorfertigung aller Konstruktionsglieder sowie die Wahl ihrer Abmessungen wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass der Korrosionsschutz durch Feuerverzinken optimal gewährleistet wird. Auf eine Beschichtung der feuerverzinkten Oberflächen wurde bewusst verzichtet. Dadurch wird mit der Zeit eine natürliche Patina das Spiel zwischen glänzend und matt sowie hell und dunkel anregend beeinflussen. Ein rundum würdiger erster Preisträger. Die Brücke über die Adler wurde ausführlich in Heft 2-2013 der Zeitschrift Feuerverzinken vorgestellt.